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S04: Raúl will bleiben
Heldt gerät in Entscheidungsnot

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Schalke 04: Raúl will gerne bleiben

Da stand er wieder auf der Empore vor der gewaltigen Schalker Nordkurve und dirigierte zusammen mit Kyriakos Papadopoulos den Takt der „Ultras GE“.

Schalkes Superstar Raúl bestimmte nicht nur den Takt in den 90 Minuten der königsblauen Gala beim 5:0 (2:0) gegen Werder Bremen, sondern auch in der Nachspielzeit beim Jubelakt mit den Fans und vor allem in den Stunden danach, als es um seine Zukunft im Klub ging.

Die Familie entscheidet mit

Im Januar sollen die Gespräche zwischen Spieler und Verein starten, das ist keine neue Information. In der vorweihnachtlichen Glückseligkeit verließen beide Seiten den Weg der geheimnisvollen Diplomatie und offenbarten ihre gegenseitige Liebe. „Natürlich wollen wir mit Raúl verlängern“, sagte Manager Horst Heldt. Und der antwortete nach dem Handschlag aufs S04-Emblem nach seinem dritten Treffer: „Ich will bleiben!“


So weit, so gut, aber so einfach ist es nicht. Schalke würde seinen kickenden Weltstar gerne ein weiteres Jahr im königsblauen Trikot sehen, doch der will noch zwei Jahre bleiben. Diese Positionen äußern Heldt und Raúl nicht öffentlich, aber man muss kein Insider sein, um von dieser Verhandlungsposition auszugehen.

Der Schalker Sportvorstand glaubt aber zu wissen, was dem dreifachen Torschützen gegen Werder dabei wichtig ist. „Raúl hat in seiner Karriere so viel wie kaum ein anderer Spieler erreicht. Für ihn kommt es erstens darauf an, was die Familie, die sich hier sehr wohl fühlt, will. Und es geht ihm auch darum, den richtigen Zeitpunkt für den Schlusspunkt seiner herausragenden Laufbahn festzulegen“, sagte Heldt.

Nach der erneuten Demonstration seines Könnens ist insbesondere den Fans eine Trennung von ihrem Idol nicht zu vermitteln. Heldt weiß das, muss aber das Große und Ganze im Auge behalten. „Meine Aufgabe ist es, das Bestmögliche für Schalke 04 heraus zu holen“, gab der 42-Jährige zu bedenken.

"Am Ende entscheidet der Verein"

Der Ausgang der Gespräche mit Raúl wird so zu einer Art Meisterprüfung für den Manager, der in seiner erst achtmonatigen Amtszeit in dieser Funktion im Klub bisher so vieles richtig gemacht hat. Zum Ablauf seines Vertrages wird Raúl den 35. Geburtstag hinter sich haben und mit geschätzten 6,5 Millionen Euro Gehalt ist er zudem der Großverdiener schlechthin in der Mannschaft.

Doch was zählt sein Alter, wenn er aufspielt wie gegen Werder? Und ist er nicht jeden Cent wert, wenn er Schalke wieder in die Champions League schießt? „Ich glaube, dass ihm die Familie wichtiger ist als Geld. Allerdings kenne ich keinen Spieler, der freiwillig auf Geld verzichtet, das habe ich in meiner aktiven Zeit auch nicht getan“, sagte Heldt und kündigte an. „Dennoch gehe ich positiv in die Gespräche mit ihm.“

Ob Huub Stevens auch gerne länger mit Raúl zusammen arbeiten wolle, spiele dabei keine große Rolle. „Wir werden die offenen Personalien im Einklang mit dem Trainer treffen“, sagte Heldt. „Aber am Ende entscheidet der Verein!“

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